Vor-Ort Bericht
Bericht über den Kenia-Aufenthalt im Oktober 2008
10. Oktober 08 Von München aus flogen wir nach einigen gröberen Turbulenzen am Boden (falscher Flugsteig mit 1-stündiger Verspätung nach Düsseldorf. Dort wurden wir schon erwartet und wegen der Verspätung zum Abflugschalter gelotst. 11. Oktober 08 Der Flug nach Kenia verlief ruhig und wir haben etwas geschlafen.In Mombasa waren wir die einzige Maschine, die gelandet ist, und wir hofften, schnell abgefertigt zu werden. Doch leider dauerte es über eine Stunde, bis wir durch waren. Der Zollbeamte war dann sehr freundlich. Wir sagten ihm, dass die beiden großen Gepäckstücke für das Waisenhaus seien, und dann ließ er uns ohne Schwierigkeiten durch den Zoll.Josef und Raster warteten schon auf uns. Vom Flughafen ging es direkt ins Hotel. Nach dem Auspacken legten wir uns noch an den Pool und schliefen etwas. Nachmittags kam dann nochmals Josef und führte einige Telefonate für uns, so dass wir ab morgen gleich starten könnten. Da aber morgen Sonntag ist, wollten wir den Tag mit Planungen verbringen.Nach dem Abendessen gingen wir aufs Zimmer, lasen noch etwas und schliefen dann bald ein. 12. Oktober 08 Morgens hielten wir uns bis 11.30 Uhr am Pool auf und ratschten mit Andrea, Arrigo und den Kindern. Wir wurden um 12.00 Uhr von Josef abgeholt und fuhren zu Eric. Dort unterhielten wir uns erst. Anschließend gab es von Esther zum Mittagessen gebratenen Fisch mit Gemüse, Mtschitscha und Reis. Es schmeckte sehr gut. Danach gingen wir zum Waisenhaus gegangen. Der erste Eindruck war sehr gut. Es war außen wie auch innen gestrichen in den Farben helles gelb und blau. Auch die Betten waren schon aufgestellt. Für den Speiseraum hatten wir ein zu kleines Zimmer ausgesucht. Da haben nicht alle Kinder Platz zum Essen, Spielen und Hausaufgaben machen. Deshalb entschlossen wir uns, auf der anderen Seite das große Zimmer als Aufenthaltsraum zu nutzen. Das andere Zimmer sollte dann der Vorratsraum werden. Im Speisezimmer machten wir von einer Seite zur anderen Seite eine Bank, davor zwei Tische damit man in der Mitte durchgehen kann, und davor wieder zwei Bänke. Dann haben alle Kinder Platz. Zusätzlich noch ein Tisch mit 6-8 Stühlen und einen Geschirrschrank. Dazu kam auch noch gleich der Schreiner, der das anfertigen sollte.Josef und Eric erklärten ihm alles genau, es sollte ja auch passen. Wir schrieben dann noch auf, wie viele Betten und Matratzen, Regale und Moskitonetze wir noch brauchten, das würden wir dann morgen in Auftrag geben bzw. einkaufen.Mit Mercy müssten wir noch sprechen, ob noch Geschirr gebraucht wird. Wir denken schon, denn wir haben nur für ca. 10-15 Kinder eingekauft im Februar.Anschließend planten wir noch für den nächsten Tag. Josef sollte uns um 08.45 Uhr abholen und zum Childrens Office fahren. Dann ging es zurück ins Hotel. 13. Oktober 08 Früh um 08.45 Uhr holte uns Josef ab und wir fuhren nach Kilifi zum Childrens Office. Nach ½ Stunde Wartezeit sagte man uns, dass die Leiterin nicht da sei. Eric rief sie dann am Handy an und vereinbarte für den folgenden Tag einen Termin. Wir fuhren weiter zum Schreiner und holten den Preis für die Bänke, Tische und Regale ein. Nach einigen Verhandlungen wurden wir uns einig.. Die Hälfte war als Anzahlung fällig, da er das Holz dafür kaufen mussteBei Eric im Büro machten wir dann die Buchhaltung. Wir nahmen von der KCB den aktuellen Kontoauszug mit und Eric gab mir die restlichen Belege.Bis auf eine ganz kleine Differenz stimmte alles. Wir fuhren dann am Nachmittag zurück ins Hotel und relaxten am Pool. 14. Oktober 08 Der ersehnte Termin war da. Wir trafen uns mit der Leiterin des Childrens Office. Es warteten schon viele Leute auf sie. Nach ca. ½ Stunde warten waren wir an der Reihe. Wir wurden sehr freundlich begrüßt und Roland trug noch einmal unser Anliegen vor. Ich war wieder einmal überrascht über seine guten Englisch-Kenntnisse. Die Leiterin des Office sagte uns für Freitag die ersten beiden Kinder zu, 7 bzw. 8 Jahre alt. Die Freude war riesig. Wir sollten langsam anfangen und die restlichen Kinder nach und nach zugewiesen bekommen. Wir, bzw. die Betreuer, sollten sich auch mit der Vergangenheit der Kinder auseinandersetzen, da jedes ein anderes Schicksal habe und jedes eine individuelle Betreuung nötig haben wird.Wir luden dann das ganze Büro, 2 Frauen und 2 Männer ins benachbarte Restaurant Kilifi Beach Club zum Mittagessen ein, um noch mal einige Einzelheiten und die weitere Vorgehensweise zu besprechen. Anschließend planten wir mit Eric und Josef grob die nächsten Tage, es läuft ja in Kenia selten alles so, wie man es plant.Dann gegen 16.00 Uhr fuhren wir zurück ins Hotel. 15. Oktober 08 Heute nach dem Frühstück regnete es, aber nur kurz. Um 10.00 Uhr fuhren wir mit dem TucTuc zum Waisenhaus. Wir standen vor verschlossenen Türen. Nach etwa 20 Minuten kam dann Josef, bewaffnet mit Besen, Putzeimer und Wischmopp. Leider war sonst niemand dabei. Wir riefen dann bei Mercy an und fragten nach, warum sie nicht käme. Sie war bei den Müllers und dachte, wir wollten sie heute Vormittag besuchen . . . Englisch ist eben auch für Kenianer nicht immer einfach.Sie kam dann aber doch noch. Inzwischen hatten wir drei angefangen, sauber zu machen. Mit Omo wurde der Boden gewischt und die Betten und Regale gewaschen. Ich sortierte dann die mitgebrachten Kleider, alles was für Mädchen ab 7 Jahre war, wurde von Mercy in die Regale geräumt. Alle größeren und kleineren Kleidungsstücke blieben im Koffer.Nach gut 2 Stunden waren wir fertig, durchgeschwitzt und durstig.Mit dem TucTuc fuhren wir drei dann nach Kilifi Stadt und holten die von Josef noch gestern gekauften Lebensmittel ab. Weiter ging es zu den Familien Kahindi und Karembo. Dort wurden wir vor allem von den Kindern mit großem Hallo empfangen. Die Mütter freuten sich aber auch, uns wieder zu sehen. Wir kamen auch nicht mit leeren Händen. Die 90-Kilo schweren Säcke wurden von Roland und dem TucTuc-Fahrer ausgeladen und zu den Familien gebracht. Die größeren Kinder trugen dann die kleineren Säcke mit Zucker, Tee, Seife usw. rein.Bei den Kahindis war Santa krank. Sie lag zusammengekrümmt auf dem Bett. Wir schickten sie gleich zum Arzt. Hoffentlich ist es nichts Ernstes.Mama Kahindi hatte ein paar Wörter deutsch gelernt. Sie war sehr stolz darauf, sie begrüßte uns mit „Herzlich Willkommen“ und lachte herzlich über unsere erstaunten Gesichter. Wir freuten uns, alle wieder zu sehen.Kahindi sagte uns, was alles gebraucht würde, neben Schuluniformen für Santa und Mary auch noch den Restbetrag für die Führerscheinprüfung, Reparatur eines Bettes einschl. einer Matratze. Gerne gaben wir ihnen das Geld dafür, aber immer unter der Auflage, dass sie Rechnungen bringen müssten. Für Mama Kahindi war noch eine Arztrechnung offen.Bei den Karembos schaute es nicht viel anders aus. Mama gab mir die Rechnungen für den Kindergarten, den wir letztes Mal schon bezahlt hatten, und eine Krankenhausrechnung von ihr. Pendo brauchte eine neue Schuluniform, und eine neue Matratze war auch wieder fällig. Die kleinen Kinder machen nachts manchmal noch ins Bett, und das hält die beste Matratze nicht lange aus.Es gab auch eine schlechte Nachricht, der Vermieter wollte die Miete für einen Raum um 150,- KSH erhöhen. Das machte bei 3 Räumen 450,- KSH pro Monat. Für uns waren das zwar nur ca. 4,50 Euro, aber so etwas läppert sich auch. Nachmittags um 15.00 Uhr ging es zurück ins Hotel. Ich schwamm erst mal eine Runde im Pool, bis ich wieder etwas abgekühlt war. Vor dem Abendessen und auch danach unterhielten wir uns mit den Hessen (Fam. Andrea und Arrigo). Sie hatten auch ein Zimmer für ein Patenkind angemietet, es hat im Flur einen Wasseranschluss und kostet deshalb pro Monat 1000,- KSH, ohne Wasser 600,- KSH. Da konnten wir mit unserer Mieterhöhung doch gut leben.Lala Salama! 16. Oktober 08 Um 10.00 Uhr fuhren wir in die KCB gefahren und hoben Geld ab.Dann gingen wir in die Barclays Bank, wo Josef einen Termin für uns vereinbart hatte. Es war nicht gut, das ganze Geld auf einer Bank zu haben.Wir vereinbarten für morgen einen neuen Termin, um ein Konto bei dieser Bank zu eröffnen. Dazu brauchten wir unsere Pässe und Fotos.Dann gingen wir zu Josef nach Hause, um endlich seine Tochter zu sehen. Saomu war leider nicht da, sie war zur Arbeit. Josefs Schwester Pendo passte solange auf Ashni auf. Sie war ein ganz süßes Baby, hatte aber leider Angst vor uns. Nach einer ½ Stunde gingen wir wieder.Zu Fuß ging es in der Mittagssonne weiter zum Waisenhaus. Der Ortsteil von Kilifi, in dem unser Waisenhaus liegt, heißt Marembo. Der Fußmarsch in Kenianischer Geschwindigkeit dauerte ca. 20 Minuten. Dort trafen wir auf Mercy und Grace (von Müller´s Waisenhaus), sie bezogen gerade Betten und wischten noch mal durch. In die Zimmer durfte man mit Straßenschuhen nicht mehr reingehen.Auch Justin war gekommen. Wir sagten ihm, dass er die Toiletten und Duschen noch mit abwaschbarer Farbe streichen müsse, alles in hellem Gelb. Er hatte bis jetzt ab und zu im Haus geschlafen, er musste heute seine Sachen abholen, denn morgen kämen die Kinder.Mit Mercy planten wir noch für morgen, und dann ging es um 14.00 Uhr zurück ins Hotel.Am Abend besuchte uns noch Raster, um eventuell eine Fahrt mit Urlaubern zu bekommen.Um 23.00 Uhr hieß es Lala salama. 17. Oktober 08 Der Tag begann nicht wie geplant, erst regnete es, dann fiel der Termin mit der Barclays Bank flach. Wir können nur als Privatperson ein Konto eröffnen, als nur über NGO. Als wir am überlegen waren, wie es weitergehen sollte, inzwischen war es 10.45 Uhr, kam der ersehnte Anruf: die Kinder waren im Childrens-Office! Wir liefen natürlich sofort hin. Vor dem Office waren wieder viele Leute, unter anderem auch drei Kinder, die uns erwartungsvoll ansahen. Wir wussten sofort, das sind sie, aber drei?Wir gingen rein, und die Leiterin hat uns Pamela vorgestellt, sie hatte die Kinder gebracht. Pamela ist die Leiterin eines Waisenhauses in der Nähe von Mombasa (Mtwapa), es wird geführt von der Baptistischen Kirche, es ist ein sehr armes Waisenhaus, das diese Kinder nicht mehr versorgen kann. Sie hatte gehört, dass in Kilifi ein Waisenhaus eröffnet werden sollte, und so sind wir zu den Kindern gekommen. Es wurde einiges besprochen und es wurden uns tatsächlich gleich 3 Kinder zugeteilt. Bis der ganze Schreibkram erledigt war, konnten wir noch zum Einkaufen gehen. Wir holten Reis, Gemüse, Saft, Kekse, Fleisch und die restlichen Moskitonetze. Dann holten wir Eric ab und fuhren zurück zum Childrens-Office. Dort erwarteten uns die Mädchen schon. Leider war der Schreibkram noch nicht fertig. Wir warteten noch ca. 1 ½ Stunden, zwischendurch musste Josef einige Sachen kopieren lassen, und dann fuhr ich mit den drei Mädchen und Pamela zum Waisenhaus. Es war ein sehr gutes Gefühl. Die Kinder heißen: Elisa (8 Jahre), Marcy (7 Jahre) und Rahema (5 Jahre). Ihre Geschichten mussten wir erst noch lesen.Da sie sich schon kannten, war es für sie relativ einfach, sich in ihrem neuen Heim einzuleben.Jedes Mädchen bekam ein Begrüßungsgeschenk, (sie konnten sich ein Kuscheltier bzw. Puppe aussuchen). Das ging dann sehr flott und die Freude war groß, das Eis war gebrochen. Sie bekamen dann auch einen Saft zum Trinken und Kekse zum Essen. Dann zeigten wir ihnen das Schlafzimmer und die anderen Räume. Anschließend haben sie gleich die Betten ausprobiert, die Stockbetten wurden beim Rumtollen gleich auf Herz und Nieren geprüft. Keines der Mädchen hatte bisher in einem eigenen Bett geschlafen. Nach dem Spielen gab es die erst Mahlzeit. Die Kinder, Mercy, Alice, Pamela und Josef aßen Reis mit Tomaten, Zwiebeln und Fleisch. Die Teller waren leer, also musste es ihnen geschmeckt haben.Dann kamen die 7 „Hessen“: Andrea, Arrigo, Melanie, Verena, Thomas, Yvonne, Sonja und Abdillha. Auch sie besichtigten das Waisenhaus, brachten den Kindern noch ein kleines Geschenk mit und freundeten sich mit ihnen an.Wir stellten an diesem Tag auch einen Askari (Wächter) ein, es war der Bruder von Justin (Vermieter), auch wurde uns von Mercy der Speiseplan für eine Woche gezeigt, was Josef noch alles einkaufen musste hatte Mercy zusammengeschrieben. Alice, das ist die Mama von Josef, war heute auch den ersten Tag da. Sie wird die Nacht mit den Kindern verbringen und Mercy morgen früh wieder kommen.Für morgen haben wir um 14.00 Uhr einen Termin mit allen vereinbart. Da werden die Verträge geschrieben und die Regeln aufgestellt.Der Schreiner war hier um die Moskitonetze aufzuhängen. Mercy brauchte in den Vorratsraum eine Abtrennung, die hat er sich auch gleich noch aufgeschrieben. Als wir alle Planungen für heute und morgen erledigt hatten, ging es um 17.00 Uhr zurück ins Hotel. Wir schwammen uns den Schweiß noch runter und freuen uns auf das Abendessen heute am Pool. 18. Oktober 08 Heute Vormittag waren wir am Pool und relaxten. Um 14.00 Uhr fuhren wir ins Waisenhaus. Die Kinder warteten schon auf uns, sie freuten sich sehr, uns zu sehen. Sie sagten Mama Erika und Papa Roland. Wir spielten zusammen, ich zeigte ihnen ein Puzzle, das war aber sehr schwer für die Kinder, obwohl es für ihr Alter geeignet war, denn es sind große Teile und das Bild ist nicht groß. Das hat uns aber schon Andrea gesagt, dass die Kinder hier das nicht könnten.Dann spielten sie ein Singspiel und ich filmte sie mit unserer Kamera. Sie lachten sich kaputtgelacht, als ich dann das Video abspielte.Inzwischen machten die Männer den Vertrag mit Omar, dem Askari. Anschließend sprachen wir mit Mercy und Alice, wegen der Bezahlung. Mercy wollte, obwohl sie uns im Februar etwas anderes zugesichert hatte, plötzlich 7000,- KSH Lohn im Monat. Wir sagten ihr, dass wir damit nicht einverstanden seien und es entwickelte sich eine harte Diskussion. Roland wollte sie auch gar nicht mehr beschäftigen, wenn sie sich nicht an die Abmachung hielte. Wir hatten zwar vorher schon einmal gesprochen, dass die im Februar vereinbarten 5000,- KSH zuwenig wären, wollten aber nicht über 6000,- KSH gehen. Wir einigen uns dann auf einen Jahresvertrag und sie bekäme 6500,- KSH. Auch Alice redete auf Mercy ein, sie solle sich an die Vereinbarung halten, aber wir waren der Meinung, Mercy wurde von irgendjemand aufgehetzt. Sie war heute ganz anders, als wir sie kannten.Um 17.30 Uhr fuhren wir zurück ins Hotel. Josef ging mit, um noch mal über die Sache zu sprechen. Auch mussten wir ihm Geld geben, er wollte morgen mit dem Askari nach Mombasa, um Kleidung und ein Massai-Messer zu kaufen. 19. Oktober 08 Heute bekamen wir Besuch von Eric mit den Kindern, außerdem waren Josef und Saomu mit Ashni und Kahindi Charo dabei. Es wurde ein sehr schöner Nachmittag. Ich war mit den Kindern im Pool und im Meer und wir hatten sehr viel Spaß. Später bestellten wir dann für die Kinder Pizza, aber den beiden Mädchen schmeckte es nicht, sie kannten so etwas nicht. Ein kleines Stückchen probierten sie dann aber doch. 20. Oktober 08 Heute ist Nationalfeiertag. Wir wollten eigentlich zum Doktor um einen Vertrag zu machen für die Behandlung der Kinder, aber leider war niemand zu sprechen.Also war Faulenzen am Pool angesagt.Roland fuhr mit 3 Paaren am Vormittag zu unserem Waisenhaus. Die Kinder freuten sich, so viele Mzungos (Weiße) zu sehen.Die Leute waren sehr angetan von unserem Projekt und sicherten uns spontan Unterstützung zu. Später gaben wir ihnen unseren Flyer. Mal sehen, ob sie uns unterstützen würden.Am Nachmittag kam dann Josef zu uns. Wir wollten eigentlich abrechnen, aber er war über das Waisenhaus zu uns gefahren und hatte dort seine Unterlagen liegen lassen.Dann verschoben wir das eben auf morgen. 21. Oktober 08 Leider war die Leiterin des Childrens- Office nicht da, sie hatte in den anderen Distrikt ein Meeting. Eric fuhr wegen seiner Geschäfte nach Mombasa und Josef ging auch seinen Geschäften nach. Also verbrachten wir einen erholsamen Tag am Pool. 22. Oktober 08 Vormittags machte ich mit Josef die Abrechnung. Wir hatten ihm ja immer nur einen bestimmten Betrag gegeben, damit er Sachen einkaufen konnte. Die Belege hatte er heute gebracht und wir rechneten ab.Mittags fuhren wir nach Kilifi zu Eric. Wir besprachen, was in den drei verbleibenden Tagen noch alles zu tun sei, jede Menge. Er gab mir einen Zettel mit dem Text der Arbeitsverträge, ich wollte sie am Laptop schreiben. Dann gingen wir zu KCB um Geld abzuholen. Es war sehr viel los. Sie hatten am Wochenende das System umgestellt und scheinbar wollte es nicht so wie sie. Wir mussten lange warten und bekamen das Geld nicht im Nebenraum, sondern am Schalter ausbezahlt. Da es sehr viel war, war ich etwas nervös.Anschließend gingen wir zum Schreiner, um den Rest der Rechnung zu zahlen. Alle bestellten Teile waren fertig und er wollte sie morgen liefern und aufbauen. Dann wollten wir mit dem TucTuc zum Arzt fahren, aber keins war frei. Also gingen wir ca. 20 Minuten zu Fuß. Die Straße war staubig, stinkende Autos, und ca. 45 Grad in der Sonne, es war nicht sehr angenehm.Beim Doktor (es ist ein kleines Krankenhaus) mussten wir nicht lange warten. Er war sehr angetan wegen dem Waisenhaus und wir vereinbarten einen Termin am nächsten Abend, um auch mit Eric alles zu besprechen und einen Vertrag zu machen. Wir mussten diesen Arzt nehmen, da Dr. Ngiri nachts nicht da und dieser Arzt jederzeit zu erreichen war. Inzwischen kam das TucTuc und wir fuhren weiter zum Waisenhaus. Die Kinder spielten und freuten sich, uns zu sehen.Ich kontrollierte das Kassenbuch, das Mercy führte und musste nur eine Kleinigkeit korrigieren.Wir spielten noch etwas mit den Kindern und redeten mit Mercy und Alice. Um 17.00 Uhr fuhren wir zurück ins Hotel.Dort angekommen tippte ich noch mit Josef den Mustervertrag in den Laptop ein. Ab jetzt mussten wir dann nur noch den Namen eingeben, als was gearbeitet wird und wie viel bezahlt wird.Um 19.00 Uhr ging es ab unter die Dusche und anschließend zum Essen. Wir waren sehr hungrig, da es seit dem Frühstück nichts mehr zu beißen gab. 23. Oktober 08 Seit dem Mittagessen ging es mir nicht so gut. Ich nahm zwei Tabletten gegen Durchfall und hoffte, dass es bald besser würde. Bis um 16.00 Uhr waren wir im Hotel. Dann holte uns das TucTuc ab und wir fuhren nach Kilifi, um die Lebensmittel und Matratzen für die drei Familien zu holen. Es warteten schon zwei weitere TucTuc, die mit dem Großteil der Lebensmittel beladen waren. Der Rest wurde bei uns eingeladen.Natürlich wurden wir wieder mit großem Hallo begrüßt. Von überall kamen wieder die Kinder, es waren über 20, die sich auf ein paar Süßigkeiten freuten.Die dritte Familie im Bunde hieß Katani, sie war auch auf unserem Flyer. Die Mutter Rahema (22 Jahre), Tochter Habiba (4 Jahre), die Zwillinge Fatuma und Mariam (3 Jahre) und dann noch mal ein Junge Haitam (9 Monate). Der Vater hatte das Weite gesucht und die Mama mit den Kindern alleine gelassen. Rahema war, wie alle Frauen, die wir das erste Mal unterstützten, sehr zurückhaltend. Sie konnte vor allem Roland nicht in die Augen schauen, bei mir war sie nicht ganz so schüchtern. Aber wir werden sehen wie wir sie nächstes Mal antreffen werden!Wir zahlten noch die Miete für drei Zimmer, Kahindi bekam noch Geld für ein Fahrrad, das Christa ihm geschenkt hatte, außerdem waren noch ein paar andere Sachen, für die wir Geld da ließen. Kahindi hatte Angst, dass wir eines Tages nicht wiederkommen würden, aber da konnten wir ihn beruhigen, wenn alles so bliebe wie bisher. Er brauchte unbedingt Arbeit und wir wollten Eric fragen, ob er ihm bei der Suche helfen könnte. Schließlich sollte die Ausbildung zum Mechaniker nicht umsonst gewesen sein. Pendo schaute sehr traurig drein. Ich fragte ihre Mama, was los sei. Sie sagte mir, dass Mädchen an Weihnachten, wenn es geht, ein neues Kleid bekommen. Sie habe bisher noch nie eines bekommen. Also gab ich der Mama Geld, dass sie heuer an Weihnachten ein neues Kleid kaufen könne. Sie freute sich sehr und gab mir die Hand. Ich sagte ihr noch, dass das von Barbara, der jungen blonden Frau sei, die vor einem Jahr da war. Sie konnte sich auch noch erinnern und lächelte mich dankbar an.Um 18.00 Uhr verabschiedeten wir uns und fuhren in den Members-Club wo wir mit Dr. Fondo verabredet waren. Er wartete schon, Eric kam etwas später. Wir bestellen gleich Essen, bis wir es bekamen, warteten wir bestimmt wieder fast zwei Stunden. In dieser Zeit konnten wir alles Wichtige bereden.Dr. Fondo freute sich über das Waisenhaus und sicherte uns Unterstützung zu. Er behandelte die Kinder zu vernünftigen Preisen (ca. 25 % Abschlag).Um 9.00 Uhr ging es zurück ins Hotel. Ich ging gleich aufs Zimmer, denn die Bauchschmerzen waren noch immer da. Roland ging noch zu den anderen zum ratschen. 24. Oktober 08 Um 11.00 fuhren wir mit Norman und Annegret zur KCB. Ich brauchte nur noch den Kontostand; einen Kontoauszug bekam man nur am Monatsende.Dann fuhren wir noch zum Supermarkt und Norman kaufte etwas für die Kinder.Weiter ging es zum Malezi Kinderdorf, unserem Waisenhaus. Wir stellten den beiden die Kinder und die Mamas vor und zeigten ihnen das Waisenhaus. Sie waren überrascht, dass alles so gut aussah. Norman und Roland stellten dann die vom Schreiner gebrachten Bänke und Tische im Esszimmer auf. Es sah sehr schön aus. Wir freuten uns, dass alles so gut passte.Wir haben noch mit den Kindern gespielt, Norman und Annegret fuhren um 13.00 Uhr zurück ins Hotel.Inzwischen kamen auch Josef, Sonja und Abdillha, Eric, Omar der Askari sowie der Askari (Xaverius) vom Hotel, der in der Nähe wohnte. Er wollte sich noch einmal bedanken für die Babykleidung, die wir ihm gegeben hatten. Roland kopierte mit Josef auf den Laptop, den wir mitgebracht hatten, einige Fotos, Musik und den Arbeitsvertrag.Wir waren alle schon sehr hungrig und endlich um 13.30 Uhr gab es Essen. Wie erwartet schmeckte es köstlich, Mercy und Alice sind sehr gute Köchinnen. Jeder bekam die gleiche Menge in seinen Teller, und die restlichen Hähnchen kamen im Topf auf den Tisch. Die drei Mädels schaufelten rein, ich glaube sie haben mehr gegessen wie ich, und das sollte was heißen.Nach dem Essen bekamen wir eine Sing- und Tanzvorführung, die Mercy mit den Mädchen zum Abschied einstudiert hatte. Es war so schön und so lieb, und ich saß schon wieder ganz nah am Wasser. Und dann war es wirklich soweit. Wir mussten Abschied nehmen. Sonja, die ja diese Woche bei uns im Waisenhaus geschlafen hatte, fuhr mit Abdhilla ins Hotel Titanic, wo sie die letzte Nacht verbringen wollte, um sich für die Heimreise vorzubereiten. In Marembo gab es seit zwei Tagen kein Wasser aus der Leitung. Deshalb haben wir bei uns einen großen Wassertank; da dieser aber noch fast leer ist, holten wir heute 11 Kanister Wasser á 20 l mit dem TucTuc aus Mnarani. Die Kinder waren auch traurig. Sie wussten, dass wir so schnell nicht wieder kommen würden, und wir hatten uns ja gerade erst kennen gelernt. Sie drückten uns und dann flossen bei mir schon ein paar Tränen. Im Hotel schwammen wir noch eine Runde im Pool, dann ging es ans Koffer packen. Nach dem Essen setzten wir uns mit den restlichen sechs Gästen noch zusammen und feierten ein bisschen Abschied. Wir wollten in Kontakt bleiben mit Rainer und Hannelore aus Cottbus, Walter und Sieglinde aus Bredsten, Dänemark, Norman und Annegret aus Erfurt. Wir waren eine super gute Runde. 25. Oktober 08 Um 04.15 wurden wir vom Askari geweckt. Wir packten noch die restlichen Sachen ein und gingen ein letztes Mal zum Frühstücken. Um 5.00 Uhr holten uns Raster und Josef vom Hotel ab. Es ging nach Mombasa zum Flughafen. Ich bin immer heilfroh, wenn wir dort unbeschadet ankommen, denn die Strecke dorthin ist gefährlich. Man kann es nicht beschreiben, das muss man erlebt haben.Keine weiteren besonderen Vorkommnisse. Hakuna Matata.Um 23.00 Uhr waren wir wieder in Buxheim.
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